Die Wiege der Sportart Lacrosse ist bei den Indianern der Ostküste in den USA und Kanada zu finden. Allerdings nannten diese es nicht Lacrosse, wie wir es heute kennen, sondern Baggataway oder auch Tewaraathon, welches wörtlich übersetzt „kleiner Bruder des Krieges“ bedeutet. Laut einer indianischen Überlieferung wurde das Spiel „vom Schöpfer gegeben“, um von den Waldtieren gegen die Vögel zu spielen. Der Mond diente hierzu als Ball. Die Menschen erhielten durch dieses Spiel eine neue Möglichkeit Streitigkeiten zwischen zwei Stämmen zu regeln. So wurde, statt Krieg zu führen, Baggataway oder Tewaraathon gespielt. Da man Kriege allerdings nicht ersetzten konnte, endeten auch diese Spiele manchmal tödlich. Als Tore dienten Steine oder Bäume.
Im europäischen Raum wurde das Spiel mit dem Namen Lacrosse 1634 von einem französischen Missionar namens Jean de Brebeuf erwähnt. Da ihn die Form des Schlägerkopfes an den Kopf eines Bischofsstabes erinnerte, nannte er dieses Spiel Lacrosse (la crosse = frz. für Bischofsstab).
Um 1850 wurden auch die weißen Kanadier und Amerikaner auf dieses Spiel aufmerksam. Als Folge wurde 1867 die Canadian National Lacrosse Association gegründet. In kürzester Zeit stieg die Anzahl von 6 auf 80 Teams an.
Auch die Frauen konnten sich dann für diese neue Sportart begeistern und so wurde 1890 an einer Klosterschule in Schottland das erste Frauen-Lacrosse-Spiel veranstaltet. Zum Leidwesen der Damen spielten diese bis Mitte der 1930er Jahre mit nahezu identischen Regeln, insbesondere aber ebenfalls ohne Schutzbekleidung.
Lacrosse wurde inzwischen so populär, dass es 1904 in St. Louis und 1908 in London eine olympische Wettkampfdisziplin bei den Männern war.
Die Sporart Lacrosse verlor dann jedoch wieder an Bedeutung und wurde lediglich nur noch als Collegesport betrieben. Die Hauptgründe hierfür waren die hohen technischen Anforderungen an die Herstellung der robusten Schläger. Diese notwendigen Fingerfertigkeiten des traditionellen Handwerkes besaßen in erster Linie nur die Indianer. Nachdem diese jedoch im Rahmen der Bevölkerungsentwicklung zurückgedrängt wurden, ergab sich allein dadurch ein „menschlicher Engpass“ bei der Herstellung neuer Schläger. Somit wurde Lacrosse als Breitensportart wieder zurückgedrängt und verblieb nur noch als „Sport der Elite“.
Als dann der Kunststoffschläger erfunden und eingeführt wurde, konnte Lacrosse wiederum der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden
Bereits 1987 wurde die National Lacrosse Leauge gegründet.
Weiterhin wurde Lacrosse aufgrund seiner historischen Bedeutung 1994 zur kanadischen Nationalsportart ernannt.
Darüber hinaus wurde 2001 die Major Leauge als berühmteste und populärste Lacrosse-Liga eingeführt.
Dieser Artikel wurde von Alexander Mielack verfasst.
http://www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/nn-extra/schon-die-alten-indianer-spielten-lacrosse-1.952464